chili – das Konflikttraining des SRK

Cyber-Mobbing: respektvoller Umgang im Netz

Gut gerüstet für den Konfliktfall: Dies sind Kinder und Jugendliche dank dem chili-Training für konstruktive Konfliktbearbeitung und Gewaltprävention des Roten Kreuzes Kanton Schwyz. Besonders belastend sind Konflikte im digitalen Umfeld.
chili-Trainier unterrichtet Schülerinnen und Schüler
Das Training für Schulklassen ist abwechslungsreich und spannend gestaltet.

Botschaften im Netz: für viele sichtbar

Digitale Botschaften, die andere herabwürdigen, sind online für viele einsehbar. Betroffene Kinder können ihnen kaum entkommen, wie chili-Koordinator Stefan Müller vom SRK ausführt: «Das Drangsalieren beschränkt sich nicht mehr auf den Schulweg und den Pausenhof. Aufgrund der neuen Kommunikationsformen haben Peinigerinnen und Peiniger quasi zeit- und ortsunabhängig Zugriff auf ihre Opfer, auch zuhause.» Um solche Konflikte zu entschärfen und Betroffene zu stärken, bietet das SRK seit rund 20 Jahren ein Trainingsprogramm für Kinder und Jugendliche an.

Gegen Ausgrenzung und Mobbing an Schulen

An der Oberstufe Langenthal absolvieren alle Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse ein chili-Training. Die Partnerschaft mit dem SRK besteht seit 2007 und hat sich bewährt. Bei Schulkonflikten geht es häufig um Ausgrenzung, beobachtet Matthias Rösti: «Jeder Mensch sucht nach Anerkennung und Zugehörigkeit. Dies führt auch zu Abwehrhaltungen gegenüber anderen.» Im chili-Training, das drei Halbtage umfasst, wird konstruktive Kommunikation geübt und vermittelt, wie man mit Mobbing-Situationen umgeht.

Konflikte: schwierig zu entdecken

Für Lehrpersonen sei es schwierig, Konflikte im digitalen Raum zu entdecken und zu bearbeiten, sagt Schulleiter Rösti. Nicht immer führt es so weit wie im Falle einer Schülerin, die aufgrund einer negativen Erfahrung dem Unterricht fernblieb. Das Mädchen war ohne Erklärung aus einem Gruppenchat ausgeschlossen worden. «Im Konfliktlösungsgespräch konnte ich auf die Grundlagen, die chili gelegt hat, zurückgreifen», berichtet Matthias Rösti. Die Gruppe, die sich schon länger kannte und das Mädchen neu aufgenommen hatte, konnte nachvollziehen, dass der Ausschluss verletzend war. Das betroffene Mädchen erfuhr, dass nicht sein Verhalten zum Ausschluss geführt hatte, sondern der Wunsch der Gruppe, sensible Themen in einem intimen Rahmen zu besprechen. «Zum Schluss konnten Lösungsideen skizziert werden und die Beteiligten vereinbarten die nächsten Schritte», sagt Rösti.

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Der digitale Raum ist für die heutigen Jugendlichen nicht ein Raum neben der realen Welt. Er ist ein wesentlicher Teil ihrer Realität. Entsprechend spielen sich Konflikte gerade hier ab.
Matthias Rösti, Schulleiter Oberstufenzentrum Langenthal